Beginnend mit der ontologischen Dimension des Wissens kann Wissen nur von Einzelpersonen geschaffen werden. Eine Organisation kann ohne einzelne kein Wissen erzeugen. Die Organisation unterstützt kreative Personen oder bietet Kontexte, die der Wissensschaffung förderlich sind. Dies muß daher im Unternehmen als Prozeß verstanden werden, der das von einzelnen erzeugte Wissen verstärkt und es als Inhalte im Wissensnetz auf diversen Medien des Unternehmens verankert. Dieser Prozeß vollzieht sich einer expandierenden Interaktionsgemeinschaft, die Grenze und Ebenen in und zwischen Unternehmenteilen überschreitet. [Brown/Duguid 1991]
Um die Interaktion der Wissensweitergabe zwischen zwei Menschen zu erfassen bedienen wir uns der Unterscheidung zwischen impliziten und expliziten Wissen [Polanyis 1985]. Implizites Wissen enthält technische und kognitive Elemente. Der technische Aspekt des impliziten Wissens erstreckt sich auf konkretes Know-How, handwerkliches Geschick und Fertigkeiten. Die kognitiven Elemente beinhalten mentale Modelle, mit denen sich Menschen durch die Erzeugung und Handhabung von Analogien in der Welt zurechtfinden.
Explizites Wissen
- Objektiv
- Verstandeswissen (Geist)
- Sequentielles Wissen (da/damals)
- Digitales Wissen (Theorie)
Implizites Wissen (technisch oder kognitiv)
- subjektiv
- Erfahrungswissen (Körper)
- Gleichzeitiges Wissen (hier/jetzt)
Zum Beispiel ist Erfahrungswissen meist implizit, körperlich und subjektiv, während das Verstandeswissen meist explizit, metaphysisch und objektiv ist. Implizites Wissen wird “hier und jetzt” geschaffen und besitzt eine “analoge” Qualität. [Bateson 1981]